Pesso-Therapie

WAS IST PESSO-THERAPIE?

"Pesso -Therapie" ist eine von Al Pesso und Diane Pesso-Boyden seit Anfang der 60ger Jahre entwickelte Körper Psychotherapie. Der korrekte Name lautet: "Pesso Boyden System Psychomotor Therapie" , man spricht aber im deutschen von "Pesso-Therapie" .
Es handelt sich um eine Einzeltherapie in der Gruppe, wobei von dem "Protagonisten" Gruppenmitglieder in "Rollen" gewählt werden können, wodurch inneres Erleben und Szenen aus der Vergangenheit verdeutlicht und intensiviert erlebbar gemacht werden, sodass Traumata und Defizite der Kindheit deutlich werden und von hier aus eine neue, heilende Erfahrung - ebenfalls im Rollenspiel - möglich wird.
Kernstück der Pesso-Therapie ist, dass diese Therapieform nicht beim Wiedererleben alter negativer Erfahrungen stehenbleibt oder sich mit dem kognitiven Erkennen der fehlgelaufenen Entwicklung zufrieden gibt, sondern dass Therapeut und Klient in einem gemeinsamen Suchprozess am Ende einer Therapiesitzung versuchen, genau die Erfahrung, genau das Erleben mit Hilfe von Rollenspielern, die in die Rolle von "idealen Eltern" gewählt worden sind, zu kreieren, was in der Kindheit – meist schmerzlich – gefehlt hat, sodass über das Erleben der neuen, "heilenden" Erfahrung ein neues Erleben und ein neues inneres Bild erschaffen wird, das zukünftiges Erleben und Wahrnehmen der Welt in positive Richtung verändert.
Aus der modernen Hirnforschung ist bekannt, dass virtuelles Erleben ebensolche Erinnerungsspuren hinterlässt wie reales Erleben .
Die Antwort, also das, was genau gefehlt hat in der Kindheit, kommt aus dem Körper. Ist die schmerzliche Erfahrung, das Defizit, bewusst geworden im Therapieprozess, gibt der Körper "Sehnsuchtszeichen". Er signalisiert, was genau er als befriedigende Antwort braucht: der Kopf neigt sich leicht und "sucht" nach einer "väterlichen Schulter", die dem Protagonisten dann von einem Rollenspieler in der Rolle eines "idealen Vaters" gegeben wird, sodass er sich anlehnen und sich geborgen fühlen kann. Vielleicht verbunden mit den Worten "Wenn ich damals als Dein idealer Vater dagewesen wäre, bei mir hättest du Schutz und Halt gefunden".
Die Rollenspieler werden am Ende der "Struktur" (so nennt Pesso den Therapieprozess) wieder aus der Rolle entlassen, die neue, befriedigende und heilende Erfahrung soll sich als "inneres Bild" im Gedächtnis festsetzen und nicht gebunden bleiben an eine bestimmt Person.
Dadurch, dass die Erfahrung auch über den Körper geht, werden tiefere, emotionale Schichten erreicht und verändert. Es wird ein "neues Gedächtnis" geschaffen, auf dessen neuem Hintergrund die Wahrnehmung und das Erleben der Welt verändert werden.
Weitere Informationen zum Download finden Sie unter Texte.




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